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DDR Fußball und BRD Fußball – unserer deutsch-deutscher Raum in der Dauerausstellung
DDR Fußball – das heißt dem Westen die Stirn bieten. Denn auch im Osten gilt Fußball als Volkssport. Das ist aber gar nicht so einfach. Während in Westdeutschland bereits in den 70er Jahren professionelle Verhältnisse herrschen, leidet der DDR Fußball unter politischen Diktaten. So dürfen bis 1990 keine „ausländischen“ Spieler in der Oberliga wirken. Der Aufbau der Ligen entspricht der Verwaltungsreform und orientiert sich eher regional. Dennoch bringt der DDR Fußball einige hoch talentierte Spieler hervor. Diese dürfen teilweise in den Ligen der Bruderstaaten Erfahrungen und Praxis sammeln.
DDR Fußball – eine kleine Wende
Folgend 1966 dürfen endlich „richtige“ Fußballclubs gegründet werden. Die Qualität im DDR Fußball steigert sich darauf hin merklich. Während im Westen eine permanente Teilnahme an den Finals im Europapokal bereits seit Jahren programmiert ist, schließen die DDR Clubs erst jetzt auf. Magdeburg, Jena und Dresden gehören fortab zu den regelmäßigen Teilnehmern in den europäischen Wettbewerben. Wobei dem 1. FC Magdeburg 1974 mit dem Gewinn des Pokals der Pokalsieger der größte Erfolg gelingt.
Rivalen auf Zeit
Allerdings feiert der DDR Fussball seinen größten Coup bei der WM 1974. Bei der ersten und einzigen WM Teilnahme – im Vorrundenspiel gegen den Klassenfeind BRD – gewinnt die Nationalmannschaft durch ein Tor in der 77.ten Minute von Jürgen Sparwasser. Schließlich erweist sich dieser Coup als „Pyrrhussieg“. Also ein zu teuer erkaufter Sieg. Denn durch den Gruppensieg heißen die nächsten Gegner, Brasilien (0:1), Argentinien (1:1) sowie Niederlande (0:2). Während die BRD mit Jugoslawien (2:0), Schweden (4:2) und Polen (1:0) vermeintlich einfachere Gegner in der Hauptrunde zu bespielen hat. Umso bedeutsamer, dass die BRD im Finale mit einem 2:1 gegen die Niederlande ihren zweiten WM-Titel gewinnt. Bis zum Fall der Mauer spielt der DDR Fußball nur bedingt eine Rolle. Während bereits in den Jahren zuvor Spieler wie Falko Götz geflohen sind, stehen nunmehr alle Tore offen. Darauf folgt ein „Ausverkauf“ der besten Spieler, von dem sich der ehemalige Ost Fußball nur langsam erholt. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen.
Ost und West treffen hier aufeinander. Fußballrelikte – beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze – sind hier zu finden. Ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich.